27.03.2017 von Birgit Poensgen
Liebe Islandpferdefreunde,
einige von Euch haben sicherlich schon vernommen, dass ich am vergangen Freitag zur Vorsitzenden des Landesverbandes Rheinland gewählt wurde. Für das Vertrauen, dass mir durch Eure Ortsvereinsvorsitzenden entgegengebracht wurde, darf ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch für die vielen Glückwünsche, die mich auf den unterschiedlichsten Wegen erreicht haben. Ich hoffe, ich kann das in mich gesetzte Vertrauen in den kommenden zwei Jahren auch in der praktischen Arbeit umsetzen.
Einige werden mich jedoch sicherlich auch noch nicht kennen, deshalb möchte ich mich auf diesem Wege auch noch kurz vorstellen:
Ich bin 52 Jahre alt und wohne mit meinem Mann und meinen beiden erwachsenen Kindern in Nettersheim/Eifel. Beruflich bin ich als Verwaltungsfachwirtin in Teilzeit bei der Gemeinde Nettersheim beschäftigt. Ich bin seit einigen Jahren stellvertretende Vorsitzende des Islandpferde Reitervereins Nordeifel e. V. , zusätzlich seit 2010 gewählte IPZV-Veranstaltervertreterin und in dieser Eigenschaft auch Mitglied des Sportausschusses. Außerdem besitze ich die Rechenstellenlizenz des IPZV und bin daher auch auf dem einen oder anderen Turnier im Einsatz.
Durch diese vielseitigen Tätigkeiten in der Verbandsarbeit kann ich die Anliegen eines Ortsvereins und seiner Mitglieder hoffentlich gut einschätzen und auch entsprechend vertreten. Ob und wie mir das gelingt, kann ich heute noch nicht bis ins Kleinste zusagen. Ich verspreche Euch jedoch, dass ich Eure Anliegen ernst nehmen werde und diese auch im Rahmen meiner Möglichkeiten umsetzen will.
Aus den Diskussionen in den vergangen Wochen und Monaten war immer wieder zu entnehmen, dass sich viele Mitglieder, die nicht direkt in die Vereins- bzw. Verbandsarbeit eingebunden sind, über die Arbeit nicht informiert fühlen. Ich werde verssuchen, den Informationsfluss zu Euch deutlich zu verbessern.
Bei Fragen oder Anregungen könnt Ihr mich gerne direkt ansprechen.
07.02.2017 von Martina Mainz-Kwasniok
Worte zur Bewerbung als Vize-Präsidentin
Es gab diesen Abend, an dem ich mich an einer Kreuzung befand, bildlich gesprochen. Die Unruhen im
IPZV-Vorstand hatte ich zur Kenntnis genommen und wie so oft den Eindruck gehabt, dass ich als einfaches Mitglied gar nicht in der Lage bin, mir ein unabhängiges Urteil zu bilden, weil mir viele
Fakten nicht zugänglich sind.
Diese Kreuzung war beschildert mit "Was geht mich das an?" und in die andere Richtung mit "Frag dich nicht, was der Verein für dich tun kann, frag dich, was du für den Verein tun kannst".
Was macht wohl eigentlich so ein Vizepräsident? - war meine nächste Überlegung. Es ist das einzige Amt im Vorstand, das keine fest umrissene Aufgabe hat. Im Idealfall ist der Vizepräsident ein
guter Netzwerker. Er könnte das Bindeglied zwischen dem dreiköpfigen Vorstand nach BGB und den Ressortleitern sein. Er könnte sich zur Aufgabe machen, die Arbeit des Vorstandes darauf zu
überprüfen, ob und wie man sie dem einfachen Mitglied transparenter machen kann, ob man mehr Identifikation der Basis mit dem Vorstand schaffen kann, ob man diese Kluft zwischen oben und unten
überbrücken kann.
Der Vizepräsident müsste jemand sein, der dafür persönliche Kompetenzen hat, ein ausgeglichenes und ausgleichendes Wesen. Im Idealfall vielleicht sogar eine dazu passende Ausbildung und Erfahrung
in Mitarbeiterführung.
Denn überall, wo Menschen ihre Zeit und Energie für ein Ehrenamt hergeben, da erwarten sie eine Gegenleistung. Die Gegenleistung heißt Wertschätzung. Aus meiner Arbeit als Scheidungsanwältin weiß
ich, dass die allermeisten Beziehungen irgendwann an fehlender Wertschätzung scheitern und gar nicht an inhaltlichen Divergenzen. Vielleicht ist auch genau das hier im IPZV passiert,
und es ging gar nicht so sehr um Sachfragen, sondern viel mehr um das gute Miteinander, das fehlte.
Die Antworten auf meine Fragestellung führten zu demselben Reflex, mit dem ich auch Vorsitzende unseres Ortsvereins geworden bin. Ja, ich glaube, ich könnte das. Und ich habe auch Lust
dazu, etwas zu bewegen. Ich habe einfach noch nie zu denen gehört, die sich über Zustände ärgern, lieber nehme ich das Schicksal in die Hand. Deshalb habe ich, als ich im Studium schwanger wurde,
und es keine Betreuung für Kinder unter drei gab, einen Kindergartenverein gegründet.
Deshalb bin ich, seit ich Islandpferde habe, in wechselnden Positionen im Ortsverein engagiert. So bin ich, das ist meine Persönlichkeit, und nun genug der Lobhudelei, lieber noch ein paar harte
Fakten.
Ganz zufällig las ich kürzlich bei meiner Morgenlektüre im Internet von einer Studie über Vereine. Es kommt wohl nicht selten vor, dass Vereine komplett kollabieren, und ein Universitätsprofessor
hat typische Abläufe untersucht. Ein solcher typischer Ablauf ist es, dass ein Vorstand nicht mehr das volle Vertrauen seiner Mitglieder hat und komplett ausgetauscht wird - 100 % Neubesetzung.
Was dann in den Kollaps führt, ist nicht etwa die fehlende Kompetenz dieser neuen Leute, sondern die Stimmung, die dadurch im Verein entsteht. Häufig gibt es dadurch einen tiefen Graben zwischen
den alten und den neuen. Die alten und deren Anhänger wenden sich frustriert ab, und damit geht viel verloren, was den Verein getragen hat. Wenn dann irgendwann auch die neuen Ihr Engagement des
Anfangs verloren haben, gibt es niemanden mehr, der sich mit dem Verein identifiziert.
Das ist nicht immer so, aber statistisch relevant.
Ich erzähle nur deshalb von dieser Studie, weil der Begriff "Neuanfang" im Augenblick viel verwendet wird. Ich glaube nicht, dass man im IPZV das Rad neu erfinden muss und auch nicht, dass man
"Tabula Rasa" machen muss. Eine gesunde Mischung von Alt und Neu wäre nicht nur pragmatisch, sondern auch versöhnlich.
Für meine Kandidatur gibt es nur eine Bedingung, was die Personalia angeht: ich brauche einen Präsidenten - einen gewählten Präsidenten, nicht nur kommissarisch. In einem kopflosen Vorstand
möchte ich nicht arbeiten. Darüber hinaus habe ich keine Bedingungen, denn ich kenne niemanden im IPZV so eng, dass ich eine Zusammenarbeit kategorisch ausschließen würde. Das unterscheidet mich
vermutlich von vielen anderen Bewerbern für Vorstandsarbeit. Ich bin mit niemandem so verflochten, dass persönliche Befindlichkeiten eine Rolle spielen können. Jedenfalls wüsste ich davon nichts.
Dieser Vorteil ist zugleich ein Nachteil. Mir fehlen die Kontakte, die kurzen Wege, die Informationen unter der Hand. Das weiß ich, und deshalb verstehe ich den Begriff "Transparenz" so, dass es
einen Kommunikationskanal geben muss, der in beide Richtungen offen ist.
Alles andere, was ihr über mein Privatleben wissen solltet, bevor ihr mich wählt, habe ich in meiner Bewerbung geschrieben.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Mainz-Kwasniok